Heiligabend 2022 in Stuttgart-Stammheim

Heiligabend 2022 in Stuttgart-Stammheim

von Dr. Thomas Külken

Liebe Mitmenschen, liebe Mit-Wächter auf der Mahnwache für Michael Ballweg – und für alle Opfer der gegenwärtig herrschenden Willkür- und Gesinnungs-Justiz!

Äußerer und innerer Winter

Der Winter mit seiner feindlichen Kälte und Dunkelheit – er taugt als Bild für die innere und äußere Verfassung der gegen­wärtigen Menschheit. Denn wir erleben und erleiden einen gewaltigen Menschheits-Winter:

Wie erstorben erscheint die Menschlichkeit und das Interesse von Mensch zu Mensch, wie erstorben erscheinen die wirk­lichen Herzensfragen, die Empathie und das Gewissen.

Das alles erscheint begraben unter der frostigen Erde der Gedanken-Knechtschaft und herzlosen Intoleranz.

Und wir, die wir glauben, noch einen Rest von Gedanken­freiheit, Interesse, Empathie und Gewissenhaftigkeit bewahrt zu haben, wir spüren, wie wir zu kämpfen haben mit dieser kalten Finsternis, aber nicht nur zu kämpfen haben mit der äußeren sozialen Kälte und geistigen Finsternis, sondern, was noch viel schwerer ist, mit der eigenen inneren Finsternis, mit dem eigenen inneren Grau-Werden, mit der Sorge, der Bedrückung, kurz: mit dem eigenen inneren Winter, der uns herunterziehen will.

 

Bürgerliche und menschliche Freiheit

Wir stehen hier vor diesem Gefängnis. Wir denken, so gut wir das können, an die Menschen, die gezwungen sind, in diesem Bau zu leben. Wir denken auch, so gut wir das können, an alle Menschen, die momentan auf der Welt in Gefangenschaft leben. Und ganz gleich, ob sie zu Recht oder zu Unrecht gefangen gehalten werden: Wir machen uns klar, dass letztlich jeder von ihnen – mittelbar oder unmittelbar, direkt oder indirekt – ein Opfer der Unmenschlichkeit ist; und dass uns ihr Schicksal genauso hätte treffen können, wenn man uns nur das Leben schwer genug gemacht hätte.

Einen deutlichen Geschmack davon, was es heißt, seiner Freiheiten beraubt zu werden, haben wir ja alle im Zuge des großen Verbrechens bekommen. Und das hat wohl auch manchen daran erinnert, dass es neben den äußeren Freiheiten, den bürgerlichen Freiheiten, auch noch eine innere Freiheit gibt – die eigentliche, die menschliche Freiheit.

Unser alltäglicher Freiheitsbegriff ist ja ein bürgerlicher: Wir fühlen uns frei, wenn wir alles das haben, wovon wir abhängig sind: ein Auskommen, Essen und Trinken, Arbeit, ein sicheres Zuhause, Gesundheit, Freunde, Begegnungs- und Bewegungs­freiheit usw.

Eine menschliche Gesellschaft achtet und schützt diese Grund­bedürfnisse und bürgerlichen Grund-Freiheiten. Wir aber leben in keiner menschlichen Gesellschaft – und unser armse­liger Ministerpräsident, dem man 2020, in den ersten Wochen der Schande, vorwarf, er würde den Menschen die Freiheit nehmen, wusste darauf nichts Besseres zu erwidern als „Was nützt mir die Freiheit, wenn ich tot bin.”

  • So aber spricht kein Diener einer menschlichen Gesellschaft.
  • So spricht ein Vorturner einer eiskalten, einer unmenschlichen Gesellschaft.
  • So spricht ein römisch-katholischer Maoist, der die bürgerlichen Freiheiten hasst, weil er nicht weiß, wovor er sich eigentlich fürchtet:

Unterbewusst nämlich fürchtet er sich vor der höheren Freiheit, vor der eigentlichen menschlichen Freiheit, vor der Freiheit, die weder er noch der Tod uns nehmen kann – diese Freiheit fürchten solche Leute wie der Teufel das Weihwasser.

 

Wer ist die menschliche Freiheit?

Diese innere Freiheit, diese menschliche Freiheit haben in un­serer jüngeren Geschichte ausgerechnet Menschen in sich mo­bilisiert und gelebt, die unschuldig in Gefängnissen oder Kon­zentrationslagern weggesperrt waren. Einer von ihnen, der Arzt Viktor Frankl, fasste angesichts der Unmenschlichkeit, die ihm im Konzentrationslager entgegenschlug, den festen Entschluss, sich fortan innerlich auf einen Satz zu stellen; und dieser Satz lautet: „Es gibt etwas, was ihr mir nicht nehmen könnt: meine Freiheit, zu wählen, wie ich auf das, was ihr mir antut, reagiere.” Und diese „Freiheit [so sagt er] »hat« man nicht – wie irgendetwas, das man auch verlieren kann -, son­dern die Freiheit »BIN ich«.”

Wie kann ein Mensch das sagen, und noch dazu in einem Zustand absoluter äußerer Ohnmacht sagen:

ICH BIN DIE FREIHEIT?

Und wenn ich mich selber frage: Kann ich das von mir sagen:

ICH BIN DIE FREIHEIT?

Ich, der ich, wenn ich einem Un­recht wehrlos ausgeliefert bin, zunächst mich hin und her ge­

 

rissen fühle zwischen Wut und Depression? Und ich frage: Gibt es etwas in mir, das mehr ist als ich? und das ich, wenn ich will, in mir aufrufen kann? und das ich in solchen Momen­ten dann auch wirklich BIN?

 

Der Anfang einer neuen Welt-Ordnung

Es geht um das in mir, was mehr ist als ich. Ich ahne, so wie jeder Mensch es ahnen kann: Tief innen in mir ist etwas, das mich trägt und das wesentlich mehr ist als ich!

Und ich ahne: In jedem Moment, wo ein Mensch sich auf das stellt, was in ihm und mehr ist als er selbst, in jedem Moment, wo ein Mensch sich auf dieses ICH BIN DIE FREIHEIT stellt, wird er zum Anfang einer neuen Ordnung, einer wahrhaft fortschrittlichen, einer menschlichen Ordnung!

Das innere Licht

Das meinte Ilse Aichinger, wenn sie sagte: „Wir sind gar nicht gemeint. Gemeint ist, was an uns Licht gibt.” Aber was ist das denn, was an uns Licht gibt? Woher denn nahm z.B. ein Mar­tin Luther King dieses Licht, diesen Mut, diese Freiheit her, wenn er sich immer, auch in den bedrohlichsten Situationen sagen konnte: „Fürchte dich nie, nie, niemals davor, das zu tun, was richtig ist, speziell dann, wenn das Wohl eines Menschen oder eines Tieres auf dem Spiel steht. Die Strafe der Gesellschaft ist nichts – verglichen mit den Wunden, die wir unserer Seele zufügen, wenn wir wegschauen.”

Wir verwunden unsere Seele, weil wir, wenn wir draußen wegschauen, wir auch drinnen wegschauen – wegschauen von dem in uns, was mehr ist als wir.

Das innere Kind

Das Kind in der Krippe bei Nacht in einem kalten Stall: das ist zum Symbol geworden für das in uns, was mehr ist als wir; es ist zum Sinnbild geworden für das, was an uns Licht gibt.

Denn mit jedem Kind, das geboren wird, geht auf der Erde ein Licht auf. Und wir können ahnen, dass wir diese innere Kindheit, dass wir dieses Licht der Kindheit zeitlebens in uns tragen, und dass dieses Licht nur überleuchtet wird von dem grellen Licht unseres Ich-Bewusstseins. So wie wir draußen am Tage vor lauter Sonnenlicht die Sterne nicht sehen, so sehen wir in uns vor lauter Ich-Ich-Ich das zarte Licht des inneren Kindes nicht. Und jenes grelle Licht des Ich-Ich-Ich -es ist selbstsüchtig, hohl, kalt und finster geworden!

Solche Gedanken und Empfindungen müssen Antoine de Saint-Exupery bewegt haben, als er sein Märchen von dem kleinen Prinzen schuf. Dieses Märchen erinnert uns an das unschuldige Kind in uns, das darauf wartet, heraufgehoben zu werden in das Ich-Bewusstsein, in den inneren Seelen-Winter, damit es diesen Winter durchleuchten und durchwärmen kann. Und die Formel, mit der Saint-Exupery in seinem Märchen das Kind in uns aufruft, lautet: „Man sieht nur mit dem Herzen gut; das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.” Nur mit dem Herzen sehen wir auf das Wesentliche!

Hoffnung im Werden

„Ihr werdet finden das Kind…”, das ist die Verheißung an die Hirten in der Weihnachtsnacht. Und das ist die Verheißung an alle Menschen, die eines guten Willens sind: „Ihr werdet finden das Kind”; nicht draußen im Winter in irgendeinem ärmlichen Stall werdet ihr dieses Kind finden, sondern drinnen in dem inneren Winter eurer Seele, in eurer eigenen inneren Armut.

Und in diesem Lichte betrachtet, gehören die drei mensch­lichen Grund-Erfahrungen zusammen:

Die erste Erfahrung: „ICH BIN DIE FREIHEIT”,

die zweite Erfahrung:

„Wir sind gar nicht gemeint; gemeint ist, was an uns Licht gibt”

und die dritte Erfahrung:

„Man sieht nur mit dem Herzen gut.”

Das ist unsere Hoffnung:

immer freier und selbstloser zu werden und die Welt und den anderen Menschen sehen zu ler­nen in dem reinen Lichte, das vom Herzen ausstrahlt; oder mit den Worten Rudolf Steiners:

In des Menschen Seelengründen Lebt die Geistes-Sonne siegessicher; Des Gemütes rechte Kräfte, Sie vermögen sie zu ahnen In des Innern Winterleben, Und des Herzens Hoffnungstrieb:

Er erschaut den Sonnen-Geistes-Sieg In dem Weihnacht-Segenslichte, Als dem Sinnbild höchsten Lebens In des Winters tiefer Nacht.

Und damit wünsche ich uns – und allen Menschen, die eines guten Willens sind – eine herzwarme, sonnenhelle Nacht.

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